Alchemie - Stein der Weisen und Transmutation von unedlen Metallen

Im Mittleren Osten, in China und vor allem in Europa war Gold schon immer sehr begehrenswert und ein hoch geschätztes Gut. Gerade an diesen Orten waren auch die Alchimisten anzutreffen. Die ersten so genannten Alchimisten tauchten um 300v.Chr. im antiken Ägypten auf, ihre Blütezeit erlangten sie im Mittelalter. Die Alchimie befasste sich mit der Herstellung der folgenden drei Dinge: dem Stein der Weisen, dem Lebenselixier und dem Alkahest. Neben den Forschern, die dies mit ehrlicher Absicht zuwege bringen wollten, gab es auch jede Menge Scharlatane, die behaupteten selber Gold herstellen zu können. Der Stein der Weisen, zum Beispiel, sollte dazu dienen einfache Metalle in Gold umzuwandeln (Transmutation). Bis in die jüngste Zeit wurde noch daran experimentiert, aber bekanntlich ist bis heute noch niemandem die Herstellung dieses Steines gelungen [1].

Alchemie, die Suche nach Gold

Neben der Suche nach dem Stein der Weisen, befassten sich die Alchimisten nachdrücklich mit der Entwicklung des Lebenselixiers. Dieses Wässerchen sollte zu einem ungewöhnlich langen Leben verhelfen. Die Herstellung dieses Mittels gelang jedoch leider genauso wenig, wie die Gewinnung des so genannten Alkahest, einem universellen Lösungsmittel in dem sich jeglicher Stoff auflösen lassen sollte.
Wegen ihrer intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten waren die Alchimisten für die Entwicklung der heutigen Chemie von großer Bedeutung. Viele Verfahren und Gerätschaften zur chemischen Analyse, sowie die Herstellung einiger Stoffe werden erstmals in den von ihnen hinterlassenen Schriftstücken erwähnt. Ein wichtiges Beispiel diesbezüglich ist unter anderem das Königswasser. Dabei handelt es sich um ein Gemisch, in dem sich bekanntlich sogar Gold lösen lässt. Im Zusammenhang damit war damals das „Trinkgold“ weit verbreitet. Dieses war eine Mixtur aus in Königswasser gelöstem Gold und Rosmarinöl. Es sollte als Allheilmittel dienen [1].

Eine der ersten Alchimisten war wohl die Jüdin Maria, die um 100 n. Chr. wirkte. Ihr werden die Erfindung der auch für die heutige Chemie noch wichtigen Grundoperationen des Destillierens und Sublimierens zugeschrieben. Kurze Zeit später um 300 n.Chr. lebte der ägyptische Alchimist Zosimos. Dieser hinterließ unter anderem sonderbare Anweisungen zur Umwandlung einfacher Metalle in Gold. Außerdem erwähnter er „die Tinktur“ und „das Pulver“, was von späteren Alchimisten als Lebenselixier und Stein der Weisen gedeutet wurde.

Rezepte um Blei in Gold zu verwandeln

Im 17. Jh. entwickelte sich aus der Alchimie langsam die Chemie, vor allem Robert Boyle a.A. gilt als deren Hauptgründer. Seit Ende des 18.Jh. wird die Alchimie speziell unter Naturwissenschaftlern nicht mehr respektiert. Diese Tatsache hielt die Alchimisten jedoch nicht davon ab, noch bis Ende des 19. Jh. zu wirken.
Mit den intensiven Untersuchungen nahm auch das Wissen über die Chemie und deren Reaktionen zu und es wurde allmählich klar, dass die Umwandlung eines Elements in ein anderes unmöglich sein dürfte. Dies gilt zumindest für die bestehenden Verfahrensweisen, weil zur Veränderung eine enorme Energiemenge vorhanden sein müsste.

Die Alchimisten experimentierten bei ihren Untersuchungen sehr viel mit Quecksilber, welches genauso wie Zinnober eine Grundlage für den Stein der Weisen sein sollte. Dies war der Grund dafür, dass Quecksilber zur damaligen Zeit auch als ein magischer Stoff galt. Trotz der hohen Giftigkeit von Quecksilberdämpfen und der nicht geringen Menge dieses Stoffes, denen die Forscher ausgesetzt gewesen sein dürften, erreichten einige von ihnen ein hohes Alter. Es ist jedoch bekannt, dass manche von ihnen ernsthafte Gesundheitsschäden davon trugen [1].

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Literaturverzeichnis

1. Emsley, John. Mörderische Elemente – Prominente Todesfälle. 1. Auflage. Weinheim : WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 2006.

2. Seilnacht. [Online] http://www.seilnacht.com/Lexikon/79Gold.htm.

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© Junker Edelmetalle 2009
Autorin: M. Seemann