Legierungen - Zusammensetzung von Edelmetallen

Wenn Edelmetalle nicht in Ihrer reinen Form vorliegen, sondern aus unterschiedlichen Stoffen bestehen, so spricht man von Legeierungen. Als Legierungen werden, chemisch-physikalisch betrachtet, metallische Verbindungen aus mehreren Stoffen bezeichnet. Zum einen gibt es dabei homogene Legierungen, die aus einem einheitlichen Kristallgitter und damit aus einer metallischen Phase bestehen. Daneben gibt es die heterogenen Legierungen, die aus einem Gefüge von unterschiedlichen Kristallarten bestehen und damit aus mehreren Phasen. Gold und Silber besitzen z.B. die gleiche Kristallstruktur und bilden miteinander Mischkristalle in denen jedes beliebige Gold/Silber-Verhältnis auftreten kann.

Schmuck-Legierungen

Goldschmuk besteht aus Goldlegierungen. Der Goldgehalt wird in Karat oder als Feingehalt ausgedrückt.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was die kleinen Zahlen (333, 585, 750, …) oder Ziffern (8K, 14K, 18K, …) auf Ihrem Schmuckstück bedeuten? Es sind Angaben für den Feingehalt oder den Karatgehalt Ihres Schmucks.

Der Feingehalt bezeichnet die Reinheit des verwendeten Goldes. Es ist der Anteil an Gold, der sich tatsächlich in Ihrem Schmuck befindet, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gegenstands. Heute wird dieser üblicherweise angegeben als tausendster Teil des Gesamten. Also bedeutet z.B. die Bezeichnung 333/000, dass das Schmuckstück aus 333,0 0/00 also 33,3% Gold besteht. Der nicht goldene Rest sind Zusatzmetalle. Ein 750/000 Schmuck-Gegenstand hat folglich einen Goldgehalt von 75%. Diese Angaben in tausendstel Teilen sind nicht nur für Gold üblich sondern, auch für andere Edelmetalle, wie beispielsweise Silber.

Die auf manchen Schmuckstücken zu findenden Karat-Zahlen (8K, …) sind heute kaum mehr gebräuchlich. Dies liegt daran, dass auch Edelsteine mit Karat-Angaben versehen sind. Bei den Edelsteinen bezieht sich dieses jedoch auf das „metrische Carat“ (Gewichtsangabe/Massenangabe). Das Karat wird bei Edelsteinen, im Vergleich zu Edelmetallen, auch nicht mir K oder Kt abgekürzt, sondern mit ct (1ct = 0,2g). Bei dem Edelmetall Silber z.B. gib es die veraltete Bezeichnung Lot, die jedoch auch durch die modernere Bezeichnung abgelöst wurde.

Der gerade beschriebene Feingehalt, bzw. die Karat-Zahl wird üblicherweise mit einem Feingehaltstempel auf das fertige Schmuckstück eingeprägt. Dieser Stempel wird Punzierung (Link!) genannt.

Beim Schmuckkauf sollten Sie jedoch bedenken, dass ein Stück mit einer hohen Stempelzahl zwar einen großen Feingehalt bedeutet, dieser kann aber dazu führen, dass das Schmuckstück etwas weicher ist.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gebräuchlichen Feingoldgehälter und ihre Verwendung:

Feingehalt Karat Verwendung enthaltene Elemente Dichte
333/000 8 goldhaltiges Metall Au mit Zusatzmetallen 10,9 g/cm 3

Was sagen Legierungen aus?

Im Goldschmuckbereich wird grob unterschieden zwischen Weiß- und Farbgold. Wobei beim Farbgold vor allem das Gelb- und das Rotgold bekannt sind. Diese beiden gibt es dann wiederum in einer Anzahl unterschiedlicher Nuancen.

Die unterschiedlichen Feingehälter in einer Legierung im Bereich von 333/000 bis 999/000 bestimmen die physikalischen und chemischen Eigenschaften eines Gegenstandes, wie z.B. den Schmelzpunkt oder die Dichte.

Bei Gold liegt der Schmelzpunkt etwa zwischen 800 und 1000 °C. Wobei Weißgold tendenziell einen höheren Schmelzpunkt besitzt als Farbgold, daneben nimmt der Schmelzpunkt auch mit steigendem Feingehalt normalerweise zu. Der Schmelzpunkt von Silber ist in etwa vergleichbar mit dem von Gold. Der von Palladium liegt bei etwa 1400 °C und den bei Edelmetallen höchsten Schmelzpunkt besitzt Platin bei rund 1700 °C.

Bei der Betrachtung der Dichte lässt sich erkennen, das diese mit steigendem Feingehalt zunimmt. Dies ist auch logisch, wenn man bedenkt, dass Gold mit einer Dichte von 19,3 g/cm 3 bei weitem über der eines möglichen Zusatzmetalls wie Kupfer (8,9 g/cm 3) liegt. Die höchst Dichte unter den Edelmetallen besitzt Platin mit 21,45 g/cm 3.

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© Junker Edelmetalle 2009
Autorin: M. Seemann