Granulat gießen (Goldgranulat und Silbergranulat)

…. ist Edelmetall vor allem Gold und Silber in Form kleiner Kügelchen.

Goldgranulat

Granalien aus Gold und Silber werden hauptsächlich als Verarbeitungsmaterial von Goldschmieden und der Industrie verwendet. (Edelmetalle wie Platin oder Palladium werden hingegen meist nach der Raffination zu dünnen Blechen gegossen/gewalzt, oft zu Plättchen gestanzt und gegebenenfalls mit einem Stempel versehen.)

In der elektronischen und der Schmuck-Industrie wird mit Gold legiertes Granulat oftmals genutzt, um die mechanischen Eigenschaften des Metalls (z.B. Kupfer oder Silber) zu verbessern.
Andere Anwendungsbereiche für Goldgranulat sind beispielsweise hitzereflektierende Beschichtungen von Glas, ebenso wie auch dekorative Artikel.

Goldgranulat ist häufig eine Zwischenform von der Gewinnung aus Altgold oder Gold-Erz auf dem Weg zum fertigen Endprodukt.

Bei der Herstellung von Gold- und Silbergranulat wird das flüssige Metall durch einen hitzebeständigen Sieb in Wasser gegossen. Das flüssige Metall „tropft“ dabei durch das Sieb. Im freien Fall formen sich dabei ziemlich runde Edelmetallkügelchen (vgl. Herstellung von Schrotkugeln (Turmgießverfahren)).

Wenn man einigermaßen runde Kugeln haben möchte, muss das Material vor dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche soweit abgekühlt sein, dass sich die einzelnen Kügelchen nicht mehr verformen. In der Edelmetallgranulat-Herstellung ist das aber nicht gefordert. Das flüssige Metall wird direkt durch den Sieb ins Wasser gegossen, so dass die Granalien beim Eintritt in das Wasser teilweise noch flüssig sind und erst im Wasser vollständig abkühlen. Auf diese Weise entsteht das charakteristische Gold- und Silbergranulat. Goldgranalien beispielsweise sehen aus wie typische Nuggets aus der Goldgräberzeit.

Je nach Maschenweite des Siebs oder der Bohrungen in dem Gussbehälter entstehen Granalien in der Größe von ca. 1-5mm. Um sie der Größe nach zu sortieren müssen die Edelmetall-Granulate mehrere Sortiersiebe, die unterschiedliche Maschenweite aufweisen, durchlaufen.

Ganz feine Edelmetallkügelchen/Granalien werden im Goldschmiedehandwerk auf kunstvolle Weise auf eine Metalloberfläche gelötet oder geschweißt und es entstehen Zierteller, Broschen und andere Schmuckstücke.

Das gröbere Granulat dient als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Barren aus Gold (bekannt als Anlagegold) und Silber, sowie Edelmetallhabzeugen wie Draht, Bleche und Rohre.

Natürliche Goldgranalien bzw. -nuggets werden kaum weiterverarbeitet, da Gold in in der Natur als Nugget nur sehr selten vorkommt. Je nach Fundort und Größe/Gewicht der Nuggets kann der Goldpreis für das Nugget um das bis zu 10fache über dem aktuell gehandelten Börsenpreis liegen.

Wer Edelmetalle wie Gold oder Silber in Form von Granulat kaufen möchte, sollte darauf achten, das Granulat nur eingeschweißt und mit Zertifikat zu kaufen. Da dieses Material hauptsächlich ein Zwischenprodukt für das verarbeitende Handwerk bzw.Industrie ist, sind Gold- und Silbergranalien nicht von der Umsatzsteuer befreit wie beispielsweise Anlagegold (Gold in Form von Barren und Münzen).

Literaturverzeichnis

Brepohl, Erhard 2008: “Theorie und Praxis des Goldschmieds” 16. neu bearbeitete Auflage, Fachbuchverlag Leipzig: Carl Hanser Verlag.

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© Junker Edelmetalle 2009
Autoren: Team Junker Edelmetalle