„Good Delivery“ Barren

Bei der Bezeichnung „Good Delivery“ geht es um die Eigenschaften, die ein Barren erfüllen muss, um im internationalen Handel akzeptiert zu werden. Deshalb halten sich alle anerkannten Barrenhersteller an diesen Standard. Es darf außerdem bei weitem nicht jeder Barren die Bezeichnung „Good Delivery“ tragen, hierfür ist die Erfüllung strenger Kriterien notwendig. Die LBMA („London Bullion Market Assiciation“) legt die hierfür geforderten Eigenschaften für Gold und Silber fest und veröffentlicht diese. Entsprechend werden die Eigenschaften für Platin- und Palladiumbarren vom LPPM („London Platinum and Palladium Market“) festgelegt.

Entstehung der „Good Delivery“- Eigenschaften

London ist schon seit dem 17. Jahrhundert eines der führenden Zentren für den internationalen Edelmetallhandel, noch vor New York und Zürich. Deshalb gilt der London Bullion Market als der wichtigste außerbörslicher Handelsplatz für Gold und Silber und ist einer der bedeutendsten Rohstoffhandelsplätze weltweit. Der Handel wird dabei koordiniert durch die „London Bullion Market Assiciation“ (LBMA). Bei der LBMA handelt es sich um eine Vereinigung von Gold- und Silberhändler, die auf dem Londoner Markt tätig sind. Auch Firmen, deren Sitz nicht in London ist, können „Associate Members“ werden (z.B. Haereus). Neben dem LBMA gibt es den „London Platinum and Palladium Market“ (LPPM), welcher sich aus Platin- und Palladiumhändlern zusammen setzt. Hier wird entsprechend der Handel von Platin und Palladium koordiniert.

Im Jahre 1979 trafen sich die führenden Händler aus London und Zürich, um einen Standard für die Herkunft und Spezifikation der gehandelten Edelmetalle festzulegen. Dabei legten sie die Bedingungen für „Good Delivery“-Barren, also Barren mit auslieferfähiger Güte, fest.

Die von der LBMA entwickelte und herausgegebene „LBMA Good Delivery List“ ist eine Liste von akzeptierten Affinerien für Gold und Silberbarren im London Bullion Market. Damit soll der internationalen Handel erleichter und die Akzeptanz der hergestellten Standardbarren sichergestellt werden für Affinerien, die:

1. die Kriterien erfüllen, um in die Liste aufgenommen zu werden und
2. deren Barren die auferlegten Tests der LBMA bestanden haben.

Bei den akzeptierten Mitgliedern werden außerdem anschließend regelmäßige Überprüfungen durchgeführt. Neben der Qualität des Produktes wird dabei die finanzielle Leistungsfähigkeit der Unternehmen überprüft.

Im London Bullion Market werden neben den „Good Delivery“-Eigenschaften auch die Weltmarktpreise für Gold, Silber, Platin und Palladium festgelegt. Dies geschieht beim sogenannten Fixing. Bereits seit 1897 gibt es das „London Silber Fixing“, 1919 kam dann das „London Gold Fixing“ dazu. 1989 wurde das „London Platin- und Palladium Fixing“ eingeführt.

Good Delivery Standard

Der Standard legt fest, wie die Barren generell auszusehen haben. Dies geschieht über Vorgaben zu Gewicht, Form, Aussehen, Markierungen und Gewichtsstempelung.
Mit der Einhaltung des strengen und international akzeptierten „Good Delivery“ Standards wird weithin gewährleistet, dass ein im Tresor gelagerter Gold-, Silber, Platin- oder Palladiumbarren auch genau das angegebene Metallgewicht aufweist.
Für die Herstellung der Good Delivery Barren wird in erster Linie Minenmaterial in Form von Dore-Barren verwendet, daneben kommt auch wieder aufgearbeitetes Altmetall zum Einsatz.

Spezifikationen von Good Delivery Goldbarren

Die genaue Spezifikation der Barren wird durch die LBMA bzw. die LPPM festgelegt und ist in den folgenden Tabellen aufgelistet. Neben der „Good Delivery“-Spezifikation gibt es z.B. auch noch den ASTM-Standard , an den sich führende deutsche Hersteller wie Heraeus oder Umicore ebenso halten.

Quellen:

• http://www.lbma.org.uk/pages/index.cfm?page_id=4&title=good_delivery
• http://www.lppm.org.uk/display.aspx?type=GoodDelivery&LHSpnl=2
• http://heraeus-edelmetallhandel.de/de/home/Homepage_Edelmetallhandel.aspx
• http://www.metalsmanagement.umicore.com/de/
• „Edelmetalle Märkte&Produkte“, Deutsche Bank AG, db ETC Team, August 2010, Frankfurt am Main
• „The Good Delivery Rules for Gold and Silver Bars – Spezification for Good Delivery Bars and Application Procedures for Listing“, The London Bullion Market Association, July, 2010

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© Junker Edelmetalle 2011
Autorin: Martina Mindt